Idea Management Software für KMU
Die Einführung von Ideenmanagement-Software in klein- und mittelgrossen Betrieben ist oft eine grosse Hürde, die mit knappen Ressourcen kaum bewältigt werden kann. Das führt meist dazu, dass weiterhin mit Papier, Tabellen oder selbstgestrickten Lösungen gearbeitet wird. Das ist schade, denn gerade kleinere Betriebe könnten stark von einer Digitalisierung der Innovationsprozesse profitieren, um nicht den Anschluss an die grössere Konkurrenz zu verlieren.
Die Erfahrung aus Nutzergruppen mit relevanten Prozessen (z.B. Design Thinking) zeigt, dass nur etwa 10-20% diese Hürde genommen haben und mit einem System arbeiten. Die Vorteile dieser erfolgreichen Organisationen liegen auf der Hand:
- Ideen werden über Teams geteilt, sind unterwegs, in Workshops, im Service und bei Kunden verfügbar und können leicht erfasst werden.
- Die Ideensammlung ist strukturiert und vernetzt sich (sog. «clustering»).
- Standardprozesse müssen nicht neu erfunden werden sondern man kann gleich loslegen: ob KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), Idea challenge, Innovationsworkshop, Safari oder Crowd Sourcing, der Innovations-Manager der Firma wird im «autopilot» durch den Prozess geführt und kann sich mit den Teams auf Inhalte fokussieren.
Der einfachste Weg zum Ziel ist eine zweckorientierte Vorgehensweise unterstützt durch eigene und fremde Fallstudien. Letztere können aus aktuellen Reports mit Videos, z.B. dem Bericht «featured customers idea management software 2020», gezogen werden. Weitere Quellen für Bewertungen sind die Gartner Reports und Quadrants zum Thema Innovationsmanagement Tools und Review-Portale wie G2 oder GetApp, die weniger abstrakte Darstellungen bieten, dafür konkrete Vor- und Nachteile aus dem täglichen Betrieb aufzeigen. Je nach Portal sind die Quellen unterschiedlich deklariert (z.B. Review auf Einladung).
Zusammen mit den eigenen, priorisierten Anforderungen (Medium Artikel mit umfangreicher checkliste) kann sehr schnell eine «shortlist» erstellt werden, die nun ein erster Ansatzpunkt für ein Pilotprojekt sein kann. Dabei ist es bereits möglich, Tools die für KMU zu komplex oder zu teuer sind, zu eliminieren.
Ein Beispiel einer Liste sieht wie folgt aus:
Idea Management Software | Usability | Culture-Fit | Referenzkunde | Ergebnis aus Pilotbetrieb | Kriterien aus Checkliste | Kosten Einführung / Betrieb |
Idea Drop | ++ | ++ | CoveaVersicherung, BDO | 8-Wochen Pilot, 7 challenges, 22 Ideen umgesetzt | + | + |
Innolytics | ++ | + | Volksbank Heinsberg, 250 Mitarbeiter, 14 Filialen | Interner Pilot | ++ | ++ |
Viima | ++ | ++ | IF P&C INSURANCE | Interner Pilot | + | ++ |
Ideation360 | ++ | + | BNP, Abteilung | Interview mit Anwender | + | + |
Brightidea | + | + | AXA, Autoliv | Video report | ++ | + |
… |
In Realität kann eine Liste länger werden und mehr Details abbilden. Jedenfalls kann schnell mit einem Pilot gestartet werden, um die Referenzen mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen. Wichtig ist, einen Pilot-Betrieb klar zu umreissen, z.B. auf 4 Wochen, 2 Workshops oder Challenges und ein fixes Budget zu beschränken. Andere Formate, wie KVP, sollten an mindestens zwei unterschiedlichen Standorten oder Disziplinen erprobt werden.
Die 2020-Trends zeigen klar einen dynamischeren Markt im Bereich der Innovationsmanagement-Software, was einen Test bzw. eine Einführung schneller und günstiger werden lässt.